Gablingen - St. Martin und Schloss
St. Martin
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche, Schloss |
Besonderheit: | Bedeutendste Schöpfung Joseph Schmutzers |
Baustil: | Rokoko |
Baujahr: | 1735 |
Adresse: | 86456 Gablingen, Kirchplatz |
Geo: | 48.453311, 10.821544 |
Lage: | |
Parken: | Parkplatz am Kirchplatz |
Bewertung: | 2** (von 5*) |
Link: | de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Gablingen) |
Der Ort Gablingen wurde erstmals um 1100 als "Gabelungen" urkundlich erwähnt.
Im Jahr 1527 wurde der Ort zusammen mit Schloss und Kirche von Raimund Fugger erworben.
Von einem spätgotischen Vorläuferbau der Kirche St. Martin stammen noch der Chor und der Turm.
In den Jahren 1734-36 wurde das Langhaus der Kirche vom Baumeister Joseph Schmutzer und Maurermeister Michael Stiller neu errichtet. Den Auftrag dazu gab bereits 1717 Maximilian Graf Fugger.
Die Kirche St. Martin liegt weithin sichtbar hoch über dem Schmuttertal an einem steil abfallendem Hang. Zusammen mit dem Schloss bildet sie ein beeindruckendes bauliches Ensemble.
Das Langhaus gehört zu den bedeutendsten Schöpfungen des berühmten Baumeisters Joseph Schmuzer.
Es besteht aus zwei Teilen: dem östlichen Teil als quadratischer Zentralraum mit einer mächtigen Flachkuppel und als Seitenkapellen ausgebildeten Querarmen sowie dem westlichen Teil mit Doppelempore, darüber zwei Quertonnengewölbe.
Im nördlichen Chorwinkel steht der spätgotische Turm mit einem Satteldach.
Die prachtvollen Altäre sind Arbeiten vom Johann Konrad Rist, aus dem Jahr 1737.
Am Hochaltar befindet sich in der Mittelnische eine bemerkenswerte Kreuzigungsgruppe aus dem frühen 17. Jh.
Am Antipendium ein Relief des Abendmahls in Anlehnung an Leonardo da Vinci.
Über den seitlichen Durchgängen stehen lebensgroße Figuren der hll. Ulrich und Nikolaus von Joseph Höchstetter.
Das Bild im Auszug sowie die Altarblätter der Seitenaltäre (außer dem Altarbild des linken Querarmaltars) malte Johann Georg Lederer.
Die Fresken in den beiden westlichen Jochen des Langhauses stammen ebenfalls von Lederer (1735): Erzengel Raphael, den kleinen Tobias führend und Engelskonzert.
Alle anderen Deckenfresken malten 1864 Liberat Hundertpfund und Andreas Merkle:
Im Chor: Abendmahlszene und Evangelisten, in der Kuppel des Langhauses: Rosenkranzverleihung durch die Muttergottes an die hll. Dominikus und Katharina von Siena sowie in den Medaillons die Rosenkranzgeheimnisse.
Die prächtigen Stukkaturen in frühen Rokokoformen mit überwiegend pflanzlichen Motiven wurden nach Entwurf des Baumeisters Joseph Schmuzer gefertigt.
Über dem Chorbogen ist eine stukkierte Kartusche mit dem Wappen der Fugger-Wellenburg angebracht.
Südlich der Pfarkirche befindet sich das ehemalige Fuggerschloss.
Es war von 1527 bis 1889 im Besitz der Familie Fugger, danach wurde es an das Dominikanerinnenkloster St. Ursula in Augsburg verkauft, in dessen Besitz es bis heute ist.
Das Schloss stammt im Kern aus dem 16. Jh.
Es ist ein hoher, dreigeschossiger Massivbau mit steilem Satteldach, der im Westen durch einen gedeckten Gang über der Durchfahrt mit der Kirche verbunden ist.
In der Mitte der Südfront befindet sich ein Rechteckportal von 1586, im Norden ein turmartiges Treppenhaus mit Zwiebelhaube.