Wappen Augsburg_Land Violau - St. Michael

 

 

 St. Michael  St. Michael

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Wallfahrtskirche
 Besonderheit: Eine der bedeutendsten Kirchen in Bayerisch-Schwaben
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1705
 Adressee: 86450 Violau, Pius-Mozet-Straße 4
 Geo: 48.451002, 10.571197
 Lage:

Karte

 Parken: An der Wallfahrtskirche
 Bewertung: 4****  (von 5*)
 Links:

www.wallfahrtskirche-violau.de

de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Violau)

 

 

Um 1100/1200 ist an Stelle einer heidnischen Kultstätte eine dreischiffige Säulenbasilika errichtet worden, deren Fundamente bei Renovierungsarbeiten entdeckt wurden.
1282 verkaufte Heinrich Fraß den Ort Heszilinbach an das Kloster Oberschönenfeld, welches den Ortsnamen bald in Violau änderte.
Die Kirche entwickelte sich im Mittelalter zu einem viel besuchten Wallfahrtsort, so ließ das Kloster 1617-1620 eine neue Kirche errichten. Baumeister waren die Brüder David und Georg Hebel aus Augsburg.
1688 kam ein neues, noch heute verehrtes Gnadenbild, eine Pieta, nach Violau, nachdem das alte im Dreißigjährigen Krieg vergraben und als unbrauchbar wieder aufgefunden wurde (heute im Pfarrheim).
1751-57 wurde von Johann Georg Hitzelberger der Innenraum sowie die Decke Stil des Rokoko vollkommen neu gestaltet.
Nach der Säkularisation 1807 sollte die Kirche abgebrochen werden, dies konnte jedoch von den Gemeinden Unterschöneberg und Neumünster durch Kauf (2000 Gulden) verhindert werden, so daß die Wallfahrt 1820 wieder aufgenommen wurde.

 

 

Die Wallfahrtskirche St. Michael gehört mit ihrer prächtigen Ausstattung zu den bedeutendsten Sakralbauten des schwäbischen Raumes.
Sie ist eine auf romanischen und gotischen Grundrissen errichtete dreischiffige, pilastergegliederte Hallenkirche zu vier Jochen.
Der Chor ist eingezogen, dreiseitig geschlossen und hat eine Stichkappentonne.
Im nördlichen Chorwinkel steht der, ebenfalls auf einem romanischem Unterbau errichteter 47 Meter hohe Turm mit zweigeschossigen Oktogon und Zwiebelhaube.

 

 

Wallfahrtskirche St. Michael Violau

Das Innere der Wallfahrtskirche überrascht durch die abgewogene, reiche aber leichte Ausstattung und helle Ausleuchtung.
Am Eingang befindet sich ein prächtiges, reichgeschnitztes Barockportal um 1700.
Der Hochaltar von 1705, mit einer Kreuzigungsgruppe von Johann Michael Fischer um 1750, wird überragt von der Figur des Erzengels Michael als Bezwinger Luzifers.
Am linken Seitenaltar von 1706 befinden sich in einem Glasschrein die Reliquien des 1698 aus den römischen Katakomben nach Violau gebrachten Märtyrers Benedikt.
Das Altarblatt zeigt die hl. Sippe, im Auszug der Hl. Bernhard.
Der rechte Seitenaltar, der Gnadenaltar, zeigt das Gemälde der Kreuzabnahme, eine Kopie nach Rubens, ein Meisterwerk von Johann Georg Bergmüller aus dem Jahr 1729.
Im klassizistischem Schrein befindet sich das Gnadenbild der Wallfahrt, eine Schmerzhafte Muttergottes.
Die beiden Pfeileraltäre von 1760-1763 werden Joseph Hardtmuth zugeschrieben: links der Dreikönigsaltar mit dem Bild "Huldigung der Hl. Drei Könige", rechts der Annaaltar mit dem Gemälde "hl. Maria als Kind mit ihren Eltern Joachim und Anna", beides Werke von Johann Josef Anton Huber.
Die Holzfiguren stammen von Johann Michael Fischer um 1763.

Die Deckenfresken sind ein Frühwerk von Johann Georg Dieffenbrunner, 1751.
Im Chor: Verherrlichung Gottvaters durch das Opfer im Alten Bund.
Im Mittelschiff: Visionen des hl. Bernhard von Clairvaux, Verherrlichung Mariens als Braut des hl. Geistes und das Kloster Oberschönenfeld mit Gnadenkelter.
In den Seitenschiffen: die Sieben Schmerzen Mariens (die Weissagung Simeons ist zweigeteilt).
links: Weissagung Simeons, Kreuzigung, Grablegung (über Empore).
rechts: Präsentation Jesu im Tempel, Flucht nach Ägypten, Jesus begegnet seiner Mutter, Kreuzabnahme (über Empore).
Die zartfarbige, lebhafte Stuckdekoration stammt von Franz Xaver Feichtmayr d.Ä. (1751-53), über dem Chorbogen Wappen von Abt Cölestin I. Mermos von Kaisheim und Äbtissin Cäcilia Wachter von Oberschönefeld.
Die Barocke Kanzel ist ein Werk eines unbekannten Meisters um 1686.
Die Wallfahrtskirche birgt außerdem noch eine große Anzahl von Votivtafeln aus dem 17.-20. Jh. sowie lebensgroße Figuren der Werkstatt Luidl.

 

 

St. Michael Violau

Deckenfresko Chor "Verherrlichung Gottvaters durch das Opfer im Alten Bund"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko Mittelschiff "Visionen des hl. Bernhard von Clairvaux"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko Mittelschiff "Verherrlichung Mariens als Braut des hl. Geistes"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko Mittelschiff "Kloster Oberschönenfeld mit Gnadenkelter"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko linkes Seitenschiff "Weissagung Simeons"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko linkes Seitenschiff "Kreuzigung"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko linkes Seitenschiff "Grablegung"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko rechtes Seitenschiff "Flucht nach Ägypten"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko rechtes Seitenschiff "Jesus begegnet seiner Mutter"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Deckenfresko rechtes Seitenschiff "Kreuzabnahme"

 

Johann Georg Dieffenbrunner, 1751

 

St. Michael Violau

Altargemälde rechter Seitenaltar "Kreuzabnahme"

 

Johann Georg Bergmüller, 1729

 

St. Michael Violau

Altargemälde linker Nebenaltar "Hl. Drei Könige"

 

Johann Josef Anton Huber, um 1760/63

 

St. Michael Violau

Altargemälde rechter Nebenaltar "Hl. Maria"

 

Johann Josef Anton Huber, um 1760/63