St. Nikolaus

1379 wurde die Pfarrei in Kutzenhausen dem Domkapitel Augsburg inkorporiert, das seit 1629 auch im Besitz des Ortes und des Kirchensatzes war.
Die Kirche St. Nikolaus war ursprünglich eine spätgotische Chorturmkirche, deren Langhaus 1723 verlängert wurde.
Im Jahr 1754 erfolgte der Neubau durch den Baumeister Joseph Meitinger nach Plänen von Ignaz Paulus.
1892 wurde die Kirche erneut um 1 Joch (ca. 4 Meter) nach Westen verlängert.

St. Nikolaus ist ein langgestreckter, pilastergegliederter Saalbau zu fünf Achsen mit einer zentralisierenden, runden Flachkuppel und Stichkappentonne.
Der Chor ist eingezogen, mit längsovaler Pendentifkuppel und flachrundem Schluß.
Im nördlichen Chorwinkel steht der sechsgeschossige Turm mit oktogonalem Aufsatz und doppelt geschweifter Zwiebelhaube.

Der Innenraum hat eine einheitliche Ausstattung aus der Erbauungszeit.
Die Altäre von 1755 sind rot-grau marmoriert, mit vergoldeten Ornamenten.
Das Hochaltarblatt ist eine moderne Kopie der Anbetung der Könige von Giovanni Battista Tiepolo.
Über den seitlichen Durchgängen stehen Figuren der hll. Katharina und Margaretha von Cortona, geschnitzt von Johann Michael Fischer.
Die Seitenaltarbilder zeigen: links "Ruhe auf der Flucht nach Ägypten" von 1924, Kopie nach Anthonis van Dyck, rechts "Martyrium des hl. Vitus" um 1755, von Franz Martin Kuen.
Im Chor befindet sich eine Figur des Hl. Nikolaus um 1490, im Langhaus hl. Vitus im Kessel, um 1500.

Von Franz Xaver Feichtmayr d.Ä. stammt der reiche Rokokostuck in Wessobrunner Formen;
über dem Chorbogen befindet sich ein stuckiertes Wappen des Domkapitels in Augsburg mit der Jahreszahl 1754.
Franz Martin Kuen malte 1754 die bemerkenswerten Deckenfresken:
im Chor "Tod des hl. Nikolaus", in der Kuppel des Langhauses eine imposante Scheinarchitekturmalerei mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus.