Bayertor Landsberg am Lech
Bayertor Landsberg am Lech
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Stadttor |
Besonderheit: | Eines der bedeutendsten Stadttore Bayerns und ein Wahrzeichen Landsbergs |
Baustil: | Spätgotik |
Baujahr: | 1425 |
Adresse: | 86899 Landsberg am Lech, Alte Bergstraße 450 |
Geo: | 48.048589, 10.882197 |
Lage: | |
Parken: | P Schlossberg |
Bewertung: | 3*** (von 5*****) |
Links: |
museum-landsberg.de/de/was-tut-sich-/besuchserlebnis-bayertor |
Das Bayertor in Landsberg/Lech wurde 1425 als Abschluss des dritten Stadtmauerrings und als Tor nach Osten gebaut.
Herzog Ernst, seine Gemahlin Elisabeth di Visconti und sein Bruder Herzog Wilhelm finanzierten die Anlage.
Befestigungen gehören zu den wichtigsten historischen Bauten der Landsberger Altstadt. Bürgerstolz und Repräsentationswille drückte sich auch in den Wehrbauten aus; so sollte das weithin sichtbare Tor den aus München kommenden Reisenden beeindrucken.
Das Bayertor wurde ursprünglich als Wehranlage gebaut und war durch Fanghöfe mit Wehrgängen (sog. Barbakane) gesichert. Die Anlage hatte vier Tore, über dem Graben befand sich eine Zugbrücke. Trotzdem war das Tor schon in der Erbauungszeit für seine Funktion als Wehrturm ungeeignet, weil der relativ dünnwandige Turm den schon damals aufkommenden Feuerwaffen nicht gut standgehalten hätte. Für die Aufstellung von Kanonen war er ebenfalls schlecht geeignet. Deshalb wurde er im Dreißigjährigen Krieg durch Bastionen und Erdwälle verstärkt.
Neben seiner Funktion als Verteidigungsbau diente das Tor gleichzeitig als Zollstelle und als Wohnung des Landsberger Türmers.
Eine letzte große Baumaßnahme wurde um 1860/1870 durchgeführt, als man einen Wasserbehälter für die städtische Wasserversorgung im Turminneren einbaute.
In den 1970er Jahren wurde die Farbgebung der ursprünglichen Fassade rekonstruiert, nachdem in versteckten Winkeln Funde der Originalfassade gemacht wurden.
2015 und 2016 stellte die Stiftung Mittel für die Instandsetzung der Fassaden und Dächer sowie die Restaurierung des Sandsteinfigurenreliefs zur Verfügung.
Das Bayertor ist eines der bedeutendsten Stadttore Bayerns und ein Wahrzeichen Landsbergs.
Es ist auch die größte und schönste Toranlage im spätgotischen Stil in Süddeutschland.
Zwei jeweils mit Toren verschließbare Vorhöfe sind dem Hauptturm als Absicherung vorgelagert.
Der in mehreren Geschossen auf quadratischem Grundriss errichtete Torturm misst 36 Meter. Im oberen Drittel wird der zinnenbekrönte Turm durch drei Reihen spätgotischer Fenster geprägt.
Auf der Feldseite im Osten schmückt das Tor ein prächtiges, auf 1425 datiertes Relief mit einer großen spätgotischen Kreuzigungsgruppe.
In einer darunterliegenden Spitzbogennische ist das Wappen der Familie Visconti, das eine ein Kind ausspeiende Schlange zeigt, eingefügt.
Auch das Stammwappen des bayerischen Herzogshauses Wittelsbach findet sich am Turm.
Das Bayertor kann von Mai bis Oktober und bei schönem Wetter bestigen werden. Von der Aussichtsplattform in 36 m Höhe bietet sich ein herrlicher Ausblick
auf die Altstadt und das Lechtal bis hin zu den Alpen.
Seit dem Frühjahr 2021 wurde sowohl der Weg zur Aussichtsplattform, als auch die Plattform selbst aufgewertet. Im Treppenhaus befindet sich ein Leitsystem, das
dem Besucher die bereits erklommene Höhe darstellt, auch die Besonderheiten des Bayertors werden auf Tafeln erklärt z.B. die historische Turmuhr, die sich über zwei Stockwerke erstreckt sowie ein Film, der die Geschichte und Funktion des Bayertors darstellt.
Auf der Aussichtsplattform werden durch Aquarellpanoramen der Blick auf die Berge und Stadt erklärt.