Burgruine Haltenberg
Burgruine Haltenberg
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Burgruine |
Besonderheit: | Einzig erhaltene Burgruine am Lechrain |
Baustil: | Romanik |
Baujahr: | 13 Jh. |
Adresse: | 86937 Scheuring, Haltenberg 2 |
Geo: | 48.139, 10.8676 |
Lage: | |
Parken: | Wanderparkplatz an der Zufahrtstraße |
Bewertung: | 1* (von 5*****) |
Links: |
Eine Burganlage in Haltenberg bestand schon im 12. Jh.; ein Konrad von Haltenberg wurde 1260 als Dienstmann des letzten Staufers Konradin erstmals erwähnt. Später dienten Angehörige dieser Familie auch den Herzögen von Bayern.
Anfang des 15. Jh. erwarb der Herzog eine Burghälfte, die er 1425 an den Augsburger Patrizier Peter Rehlinger weiterverkaufte und der die Burg umbauen und eine Kapelle errichten ließ. Die Rehlinger erwarben in der Folge die ganze Burg, die bis ins frühe 17. Jh. im Besitz des Geschlechtes blieb.
1612 erwarb Kurfürst Maximilian I. Schloss und Hofmark, die zum Jagdschloss umgebaut wurde.
Das Burggelände war seit dem 19. Jh. im Besitz der Herren von Thyssen. In den Jahren 1802-11 erfolgte ein Teilabbruch.
Um 1960 löste sich ein Nagelfluhquader aus dem Mauerverband des nebenstehenden Bergfriedes und durchschlug das Dach der Kapelle, Später stürzte das Gewölbe vollständig ein.
1982 konnte der Landkreis Landsberg am Lech die Hauptburg von den Eigentümern erwerben und da sich die Ruine in einem völlig verwahrlosten Zustand befand, begann man 1983-89 mit der Sanierung der Anlage.
Die verbliebene Substanz wurde gesichert und der Bergfried als Aussichtsturm zugänglich gemacht, auch wurde der Turmabschluss aufgemauert und überdacht.
Haltenberg ist die einzig erhaltene Burgruine am Lechrain zwischen Donauwörth und Füssen, sie liegt am Rand der Hochfläche über dem Lech.
Erhalten geblieben sind: die vierseitige Ummauerung des Innenhofes, der romanische, etwa 18 m hohe Bergfried aus Nagelfluhquadern (Zugang und Abdeckung sind neu) sowie die Reste der ehem. Burgkapelle St. Georg und Erasmus aus der 1. Hälfte des 15. Jh.
Bis heute erhalten und bewirtschaftet ist auch der ehemalige Wirtschaftshof in der Vorburg.
Die rechteckige Hauptburg wurde im Norden und Osten durch ein eindrucksvolles, doppeltes Grabensystem geschützt; im Süden trennt ein einfacher Halsgraben Haupt- und Vorburg.
Das ehem. Jagdhaus stand im Westen direkt über dem Steilabfall. Im Osten war das Gesindehaus direkt an den Bergfried angebaut (Giebelansatz noch erkennbar).
Die Ruine ist heute Eigentum des Landkreises Landsberg am Lech und frei zugänglich; Die Vorburg ist in Privatbesitz und dient als landwirtschaftlicher Gutsbetrieb.