Wappen Landsberg St. Johann Dießen

 

 

 DEBYLAL1400  St. Johann Dießen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:  
 Baustil: Frühklassizismus
 Baujahr: 1777-80
 Adresse: 86911 Dießen, Johannisstr. 29
 Geo: 47.945364, 11.104183
 Lage:

Karte

 Parken: im Kapellenweg
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links:

katholisch-diessen.de/unsere-kirchen/st-johann

de.wikipedia.org/wiki/St._Johann_(Dießen_am_Ammersee)

 

An der Stelle der heutigen Kirche St. Johann und des Friedhofes befanden sich im Mittelalter die Krautgärten der Pfarrkirche St. Georgen.
Im Laufe des 16. Jh. kauften vermehrt Dießener Bürger die Krautgärten auf; im Jahr 1583 wurde beschlossen, den höher gelegenen alten Friedhof am heutigen Marienmünster aufzugeben und einen neuen Friedhof anzulegen. Der erste Kirchenbau wurde 1584 fertiggestellt.
Unter Propst Herkulan Karg wurde die Kirche 1740 erweitert.

Der heutige Kirchenbau wurde 1777-80 unter Einbeziehung älterer Mauerteile durch Franz Anton Kirchgrabner errichtet, der Turm stammt um 1740.
Der Innenraum wurde durch den Raistinger Stuckateur und Bildhauer Thomas Schaidhauf im Stil des Frühklassizismus neu gestaltet.
Während der Säkularisation 1803 übernahm der Markt Dießen die Kirche und rettete das Gebäude so vor dem Verfall.

Durch ihre Lage direkt neben der Hauptdurchgangsstraße und das wachsende Verkehrsaufkommen im Laufe des 20. Jh., musste die Kirche mehrfach renoviert werden.
So wurde erstmals 1962/63 aufgrund von Rissen und akuter Einsturzgefahr eine vollkommene Innenerneuerung durchgeführt, Süd- und Ostwand wurden mit Bohrpfählen unterfangen und der Fußboden und das Dach ausgebessert. Nach kleineren Sanierungen 1980 wurden 2016 für eine Million Euro große Teile der Kirche erneut komplett saniert.

 

 

St. Johann ist ein Saalbau mit schräg eingezogenem, gedrückt-rundbogigem Chor, dessen Dachlinie genickt ist.
Die Fenster sind oben rund, unten rundbogig.
Der stilreine frühklassizistische Innenraum ist durch Doppelpilaster mit Kapitellen und umlaufendes Gesims mit einem Würfelfries gegliedert; darüber eine angerundete Flachdecke mit Gurtbögen und Stuckleistenfeldern; die Raumecken sind zentralisierend ausgerundet.

Der mit einer Zwiebelhaube gedeckte Nordturm wird durch Gesimse gegliedert; im Glockengeschoss befinden sich Rundbogenfenster.
Im Osten des Kirchenbaus befindet sich die Sakristei.

 

 

DEBYLAL1610

Die drei Altäre aus Stuckmarmor mit flachen Retabeln in Empireformen wurden um 1780/90 von Thomas Schaidhauf errichtet:
Hoher Hochaltar mit Kruzifix unter einem Baldachin und Schmerzhafter Muttergottes, seitlich die hll. Johannes Ev. und Maria Magdalena.
Links und rechts im Chor stehen auf Konsolen die Statuen der hll. Petrus und Paulus.
Die Seitenaltäre sind schräg gestellt: der linke mit einer Figur des hl. Johannes d.T., der rechte mit dem hl. Sebastian; auf seitlichen Podesten stehen vergoldete Vasen.
Die weiße Stuckkanzel mit Putten stammt ebenfalls von Thomas Schaidhauf. Daneben befindet sich ein Ölgemälde der heiligen Familie.
Das Innere birgt einige Grabtafeln, in Boden und Wände eingelassen, von Markt- und Seerichtern aus dem 17./18. Jh.