Wappen Landsberg St. Leonhard Kaufering

 

 

 DEBYLAL1400  St. Leonhard Kaufering

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Wallfahrtskirche
 Baustil: Barock/Rokoko
 Baujahr: 1715
 Adresse: 86916 Kaufering
 Geo: 48.084189, 10.878047
 Lage:

Karte

 Parken: P südlich der Kirche
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links:

pg-kaufering.de/pfarreien/sj-kaufering/st-leonhard

de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_St._Leonhard_(Kaufering)

 

Laut einer Gründungslegende soll in der 2. Hälfte des 17. Jh. eine hölzerne Leonhardsfigur vom Hochwasser des Lechs angespült worden sein.
Ein Anwohner stellte die Figur in der Höhlung einer Eiche auf, fand sie jedoch später auf einer Wiese wieder. Man brachte die Skulptur wieder zum Baum zurück, kurz darauf lag sie aber wieder am Standort der späteren Kirche. Dies soll sich einige Male ereignet haben.
Um das Jahr 1704 beschloss man deshalb, eine hölzerne Wallfahrtskapelle an dieser Stelle zu errichten.
Diese Holzkapelle stürzte bereits 1712 wieder ein. Die Wallfahrt war aber in der Umgebung bereits so beliebt, dass die Gemeinde einen gemauerten Neubau beschloss.
Die heutige Kirche St. Leonhard wurde also im Jahr 1715 neu errichtet; der Baumeister ist nicht überliefert, es dürfte vll. Michael Natter gewesen sein, da seine Leonhardskirche in Utting am Ammersee stillistische Ähnlichkeiten aufweist.
Der Kirchenbau wurde 1723 durch den Augsburger Weihbischof Johann Jakob von Mayr geweiht; die Ausstattung war jedoch erst 1765 vollendet.
In den 1970er-Jahren machte der schlechte Bauzustand eine umfassende Sanierung notwendig, eine Spendenkampagne ermöglichte eine aufwändige Generalsanierung. 1998/99 folgte eine weitere Innenrenovierung.

 

 

Die kleine Kirche steht einsam auf der Lechwiese südlich des Ortes.
Die Außengliederung besteht aus toskanischen Pilastern, zwischen denen schlanke Rundbogenfenster sitzen.
Der Chor ist etwas eingezogen, mit einem dreiseitigen Schluss.
Auf dem Westgiebel sitzt ein rekonstruierter, oktogonaler Dachreiter mit einer Zwiebelhaube.
Die beiden schmiedeeisernen Ketten um die Kirche (typisch für zahlreiche Leonhardskirchen) wurden erst nach der Restaurierung von 1975 angebracht.
In der Nische über dem Nordportal befindet sich eine Nachbildung des ursprünglichen Gnadenbildes.

 

 

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Der Hochaltar mit seinen Doppelsäulen wurde um 1765 in Rokokoformen errichtet. Im Zentrum steht die Figur des Schutzpatrons St. Leonhard mit der Eisenkette, es ist ein Spätwerk Lorenz Luidls um 1715. Links steht eine Figur der hl. Katharina, rechts der hl. Magnus mit dem Drachen um 1730/50 von Lorenz Luidl.
Die kleine Fensteröffnung im Chorscheitel ist als Heilig-Geist-Fenster in den Auszug einbezogen und wird von einer Strahlenglorie umrahmt.
Die beiden barocken Seitenaltäre gehören noch zur Erstausstattung (um 1715). Je zwei gedrehte Säulenpaare flankieren Muschelnischen, in denen eine Figur der Mondsichelmadonna (links; wird David Degler aus Weilheim zugeschrieben, um 1670) bzw. der hl. Antonius von Padua (rechts; von Lorenz Luidl) stehen.
Im Chor stehen zahlreiche große Votivkerzen.
An der Südwand des Langhauses hängt eine Kreuzigungsgruppe von Lorenz Luidls (1717) vor einem gemalten Vorhang.

Die Deckenfresken malte wohl 1765 der Münchner Franz Seraph Kirzinger; im Chor der hl. Leonhard über den Personifikationen der vier Erdteile, im Langhaus der Heilige als Fürbitter der Landbevölkerung vor Maria und der hl. Dreifaltigkeit, umgeben von Grisaillemedaillons in stuckimitierenden Rahmen.
Über dem Chorbogen rahmt eine gemalte Vorhangdraperie ein Chronogramm, dem man drei wichtige Daten der Baugeschichte entnehmen kann (1704, 1715 und 1765).