Wappen Landsberg St. Martin Hechenwang

 

 

 DEBYLAL1400  St. Martin Hechenwang

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Erstlingswerk des Baumeisters Joseph Schmuzer
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1704-14
 Adresse: 86949 Hechenwang, Kapellenweg 3
 Geo: 48.051460, 11.059842
 Lage:

Karte

 Parken: im Kapellenweg
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/Hechenwang

 

Die Kirche St. Martin ist ein Frühwerk des Wessobrunner Architekten und Stukkateurs Joseph Schmuzer, der hier 1704-14 als Baumeister sein Erstlingswerk schuf.
Am 15. September 1739 erfolgte die Kirchenweihe.
Der Kirchturm wurde 1719 errichtet und 1822 nach einem Dorfbrand mit einem Spitzhelm versehen, die Doppelzwiebelhaube wurde erst 1973 nach alten Vorlagen erneuert.
Renovierungen erfolgten außen 1973/74 (ziegelrot mit weißen Gliederungen nach Befund) und innen 1977.

 

 

Die auf dem Berg gelegene Kirche St. Martin in Hechenwang ist für den kleinen Ort ein sehr aufwändiger Bau und ist Zeugnis für die ehemals reichste Kirchenstiftung im ganzen Gebiet.
Es ist ein außergewöhnlicher vierachsiger Saalbau mit kräftiger Pilaster- und Gesimsgliederung und einem eingezogenem, halbrundem Chor.
Südlich befindet sich ein Sakristeianbau mit Dreiecksgiebel.
Der Turm steht nördlich am Chor, er erhielt 1974 nach alten Plänen wieder seine ursprüngliche Doppelzwiebelhaube anstelle des bisherigen Spitzhelms.

 

 

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Der reiche Wessobrunner Stuck stammt vom Baumeister Joseph Schmuzer: im Chor kräftiges Akanthuslaub und Blattwerk von 1704, im zehn Jahre jüngeren Langhaus spiralige Akanthusranken mit Rosetten und Muscheln.
1955 wurden Deckengemälde aus der 1. Hälfte des 18. Jh. freigelegt: die unbezeichneten Deckenbilder stammen von verschiedener Hand: im Chor um 1795, Johann Baptist Anwander zugeschrieben, mit dem hl. Martin als Helfer der Kranken;
im Langhaus wohl von Caspar Schäffler, Oberfinning, um 1730, in der Mitte Himmelfahrt Mariens, östlich Auferweckung eines Toten und westlich Heilung eines Besessenen, umgeben von zehn Medaillons mit emblematischen Szenen aus der Martinslegende.

Die gesamte bewegliche Ausstattung des Innenraumes wurde 1875 bis auf die guten Schreinerarbeiten der Türen und Gestühle, an die ausgebrannte Kirche in Dettenschwang verschenkt.
Am neuromanischem Hochaltar befindet sich ein Gemälde mit der "Mantelspende des hl. Martin"; am linken Seitenaltar "Geißelung Christi", am rechten "Dornenkrönung".
Die Ölberggruppe und einige Heiligenbüsten stammen von Johann Luidl, um 1730, die Kreuzwegtafeln aus dem Jahr 1758.