Wappen Landsberg St. Michael Denklingen

 

 

 DEBYLAL1400  St. Michael Denklingen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Fresken von Johann Joseph Anton Huber
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1765-66
 Adresse: 86920 Denklingen, Kirchberg 1
 Geo: 47.913547, 10.848429
 Lage:

Karte

 Parken: P Kirchplatz
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Denklingen)

 

Die dem Erzengel Michael geweihte Kirche zeugt von ihrem hohen Alter, die bis kurz nach der Christianisierung des Gebietes reichen könnte.
Das älteste Zeugnis der Baugeschichte stammt aus dem Jahr 1407, als der Turm mit einem gotischen Spitzhelm neu errichtet wurde. An dessen Südseite befindet sich noch die Bauinschrift. Ob der Anlass für den Turmneubau das große Erdbeben im Januar 1348 gewesen sein könnte, lässt sich nicht verizifierten.
Durch einen Sturm im Jahr 1638 fiel das Dach des Turmes auf das Langhaus; die Schäden konnten wegen dem Dreissigjährigen Krieg wohl nicht sofort behoben werden.
Erst 1663 wurde der Schongauer Stadtzimmermeister Hans Jakob Klingensteiner beautragt, das Turmdach zu reparieren; so erhielt der Turm die heutige Form mit steilem Satteldach und zwei Zwerchgiebeln.
Bei dem Dorfbrand am 26. Mai 1668 wurde das alte gotische Langhaus zerstört und anschließend behelfsmässig neu erbaut.
In den Jahren 1765-66 ist das heutige Langhaus für 15.862 Gulden westlich des Turmes neu errichtet worden. Baumeister war der Tiroler Franz Xaver Kleinhans, Hofbaumeister des Hochstifts Augsburg.
Im Jahr 1854 fand eine Restaurierung der Kirche statt, 1878 wurde eine neue Orgel eingebaut, 1903 das Chorgestühl erneuert.
Weitere Renovierungen fanden 1956/57 (Fresken) und 1999/2000 (Generalrestaurierung) statt.

 

 

Die hochgelegene, schon von weitem sichtbare Kirche St. Michael in Denklingen erhebt sich am Ende eines Altmoränenzuges.
Es ist ein pilastergegliederter Saalbau mit ausgerundeten Ecken und einer Flachtonne mit Stichkappen. Der Chor ist eingezogen und halbrund geschlossenen.
Der 34 Meter hohe Turm mit einem Satteldach hat noch einen spätromanischen Charakter.
Der Kirchenbau ist das letzte Werk des berühmten Baumeisters Franz Xaver Kleinhans. Für ihn wurde, vermutlich zum 125-jährigen Bestehen der neuen Kirche, innen über dem Südportal eine Gedenktafel angebracht. Man hat dort allerdings den Vornamen verwechselt (Johannes statt Franz Xaver).

 

 

DEBYLAL1610

Der barocke Hochaltar um 1770/80 aus grau marmoriertem Holz hat im Zentrum eine lebensgroße, weiß, golden und silbern gefasste Figurengruppe des Erzengels Michael und Luzifers Sturz. Seitlich stehen Holzfiguren der hll. Ulrich und Afra von Johann Richard Eberhard aus Hindelang. Ein vergoldetes Flachrelief (Bereitung des Grabes Christi) schmückt das Antependium; besonders aufwändig ausgeführt ist der ganz in weiß gefasste Tabernakel mit vielen Putten, Reliefs und vergoldetem Rocailledekor.
Im Chor stehen auf Konsolen die Figuren des hll. Petrus und Paulus von Lorenz Luidl (von Ende des 17. Jh. aus der Vorgängerkirche).
Die Seitenaltäre mit Empireskulpturen stammen von Ende des 18. Jh.: links die hll. Franz Xaver und Rochus sowie eine kleine Pieta, das Altargemälde zeigt den Tod der hl. Katharina; rechts die hll. Florian und Sebastian sowie hl. Anna Maria lehrend, das Altargemälde mit der Hl. Familie ist aus dem Jahr 1923.
Die Kanzel aus rotem und grauem Stuckmarmor um 1770 wird dem Füssener Stuckator Joseph Fischer zugeschrieben.
Rechts an der Wand im Kirchenschiff befindet sich eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe aus der Zeit um 1800 aus der Eberhard-Werkstatt; am Fuß des Kreuzes tragen zwei Putten die Bundeslade.

Der Wessobrunner Stuck im Innenraum stammt von dem bedeutenden Augsburger Stuckator Ignaz Finsterwalder.
Die Fresken malte 1767 Johann Joseph Anton Huber aus Augsburg (bez. "JJA (lig.) Hueber invenit et pinxit 1767"):
in der Chorkuppel "Zug des Volkes Israel durch die Wüste, angeführt durch den Erzengel Michael" umgeben von vier Grisaillemedaillons mit den Kirchenvätern (Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Papst Gregor den Großen).
Im Langhaus: "Triumph des Erzengels Michael über die abtrünningen Geister";
über der Orgelempore "das Wunder auf dem Berg Gargano"; in den Nebenbildern die Zwölf Apostel in Tonmalerei.