Wappen Landsberg St. Nikolaus Reichling

 

 

 DEBYLAL1400  St. Nikolaus Reichling

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit:  
 Baustil: Frühklassizismus
 Baujahr: 1779/80
 Adresse: 86934 Reichling, St.-Nikolaus-Str. 16
 Geo: 47.923070, 10.92515
 Lage:

Karte

 Parken: P Wurzbergstr.
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links:

pg-lechrain.de/beispiel-seite/pfarreien/reichling/gebaeude/kirche

de.wikipedia.org/wiki/St._Nikolaus_(Reichling)

 

Im Jahr 1173 ist ein erster Pfarrer in Reichling belegt. Zu dieser Zeit hatten die bayerischen Herzöge das Patronatsrecht inne.
1551 schenkte Herzog Albrecht V. die Pfarrei dem Augustiner-Chorherrenstift Bernried am Starnberger See.
Die heutige Kirche St. Nikolaus ist ein einheitlich frühklassizistischer Neubau, errichtet 1779/80 nach Plänen von Franz Anton Kirchgrabner.
Der Chorturm der früheren Kirche aus dem 14. Jh. wurde in den Neubau einbezogen und um das Glockengeschoss erhöht.
Eine Außenrenovierung wurde 1985 durchgeführt.

 

 

Das vierjochige Langhaus wird innen von einer querovalen Flachkuppel gedeckt, das dritte und das vierte Joch sind querhausartig erweitert,
die Zentralisierung wird durch diese seitlichen Altarausbauten leicht betont.
Zum eingezogenen, halbrund geschlossenen Chor leitet ein runder Chorbogen über. Die Decke des Chors täuscht eine Kuppel vor.
Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine auf Stützpfeilern aufliegende Doppelempore mit vorschwingender Brüstung.
Die Wände werden durch Pilaster mit korinthisierenden Kapitellen gegliedert. Ein umlaufendes Gebälk verbindet Langhaus und Chor.
Die Fenster sind zweizonig angeordnet: unten Rundbogenfenster, oben Rundfenster; die aufgemalten Doppellisenen wurden nach Befund erneuert.
Außen wird das Langhaus wird von einem nach Westen abgewalmten Satteldach, der Chor von einem Mansarddach mit abgeschrägten Ecken gedeckt. Unter dem Dachansatz verläuft ein profiliertes Gesims.
Der noch aus gotischer Zeit stammende rechteckige Unterbau des Turmes wird durch Blendfelder gegliedert, in die rundbogige, runde und ovale Fenster eingeschnitten sind und die oben ein Spitzbogenfries abschließt. Der quadratische, an den Ecken abgeschrägte Turmaufbau wird von einer Welschen Haube bekrönt.
Neben dem südlichen Vorzeichen ist ein mit einem Relief verzierter Grabstein aus Sandstein in die Außenmauer eingelassen. Auftraggeber war Leonhard II. Hirschauer, der von 1562 bis 1571 Abt des Benediktinerklosters Wessobrunn war und der den Grabstein zum Gedenken an seine verstorbenen Eltern anfertigen ließ.

 

 

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Der viersäulige Hochaltar aus Stuckmarmor aus dem Jahr 1793, wird dem Wessobrunner Stuckateur Thomas Schaidhauf zugeschrieben. Das Altargemälde von Sebastian Jaud zeigt die Aufnahme des Hl. Nikolaus in den Himmel. Auf den seitlichen Durchgängen stehen die Pestheiligen: hl. Sebastian und hl. Rochus von Montpellier.
In den Rundbogennischen der marmorierten Seitenaltäre stehen die in Gold und Silber gefassten Figuren der Muttergottes (links) und des Guten Hirten. Die runden Auszugsbilder stellen links die hl. Magdalena und rechts den hl. Antonius von Padua mit dem Jesuskind dar.
Die Hauptfiguren der Nebenaltäre in den querhausähnlichen Ausbuchtungen sind links der Gekreuzigte vor einem gemalten Gemälde und rechts der hl. Leonhard. Beide Skulpturen stammen aus der Zeit um 1500/10.
Zur Ausstattung aus der Bauzeit der Kirche gehört auch die elegante, weiß gefasste Kanzel im Stil des Spätrokoko. Der Kanzelkorb ist mit vergoldeten Puttenreliefs verziert, den Schalldeckel bekrönen die Gesetzestafeln.

Der sparsame Wessobrunner Stuck im Stil des späten Rokoko ist farbig gefasst und teilweise vergoldet. Am Chorbogen befindet sich das Wappen des Bernrieder Propstes Benno Proske, des Bauherrn der Kirche, mit der Jahreszahl 1780.
Die Deckenbilder stammen von Sebastian Jaud aus Haid bei Wessobrunn, aus dem Jahr 1803: im Chor "hl. Nikolaus, die drei armen Schwestern beschenkend" (bei der Restaurierung wurde der Heilige mit der Figur am Fenster vertauscht und fälschlicherweise im Zimmer mit den jungen Frauen dargestellt), im Langhaus großes querovales Bild mit dem Nebenpatron St. Leonhard als Beschützer des Dorfes. Sie wurden 1882 übermalt und 1924/25 wieder freigelegt.
Das Deckengemälde über der Empore mit der Darstellung des harfespielenden Königs David und die Kirchenväter in den seitlichen Kartuschen wurden 1924/25 durch Jakob Huwyler (Sohn) ausgeführt, ebenso die Bilder an den Emporenbrüstungen. Die Gurtbögen und die Gewölbefelder über der Empore und vor dem Chor sind mit Brokatmalerei verziert.