Wappen Ostallgäu  Burgruine Helmishofen

 

 

 DEBYOSA0100  Burgruine Helmishofen

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Burgruine
 Besonderheit: sog. Römerturm, ehem. Bergfried
 Baustil:  
 Baujahr: um 1180/90
 Adresse: 87662 Helmishofen
 Geo: 47.900916, 10.752472
 Lage:

Karte

 Parken: P Römerturmstr.
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links: de.wikipedia.org/wiki/Burgruine_Helmishofen

 

 

Erbauer der Burg waren um 1180/90 die Herren von Helmishofen. Sie waren Dienstmannen des Stifts Kempten und hatten die Vogt- und Gerichtsrechte in Helmishofen und den umliegenden Orten.
Die Burg wurde in den Jahren 1269 und 1270 von Herzog Ludwig den Bayern erfolglos belagert.
Am 22. Juli 1312 brannte sie durch eine Blitzschlag fast vollständig aus, wurde aber sofort wieder aufgebaut.
Von 1335 bis 1380 war die Burg mit einem stiftischen Vogt besetzt.
1348 überfiel der Ritter Swigger von Mindelberg die Burg. Es kam zur Plünderung und Brandschatzung. Der Angreifer musste danach fliehen, da der Abt von Kempten zur Verstärkung der Burgherren unterwegs war.
In der Zeit von 1380 bis 1437 befand sich die Burg im Besitz der Herren von Schmiechen.
1437 ging sie in den Besitz des Hochstiftes Augsburg über und wurde in der Folge mit Pflegern besetzt.
Die Burg hatte für die Augsburger Fürstbischöfe eine große Bedeutung, da sie dem Schutz der Straße diente, die Augsburg mit den Besitzungen des Bischofs bis hin nach Füssen verband und den Handel mit Italien unter Umgehung der bayerischen Zölle gewährleisten sollte.

Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg durch die aufständischen Bauern besetzt und geplündert und teilweise durch einen Brand zerstört. Danach mussten die Bauern Schadensersatz leisten und beim Wiederaufbau der Burg helfen.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde sie erneut zerstört und danach wiederaufgebaut.
Nach einem weiteren Brand 1792 wurde die Burg Helmishofen nicht wieder aufgebaut. Die Steine der Gebäude wurden von den Bauern der Umgebung zum Häuserbau verwendet, übrig blieb nur der Bergfried.
Er wurde Mitte des 19. Jh. durch den Historischen Verein von Schwaben und Neuburg renoviert. Danach war der Turm ein beliebtes Ausflugsziel an der 1972 stillgelegten Bahnstrecke Kaufbeuren–Schongau.
Im Jahr 2011 kaufte die Gemeinde Markt Kaltental den Bergfried mit dem umgebenden Grund vom Freistaat Bayern für den symbolischen Wert von einem Euro. 2014 begann eine Sanierung, wobei der Turm ein Pyramidendach erhielt.

 

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Der sog. Römerturm steht auf der Anhöhe östlich des Ortes.
Er wird seit dem frühen 19. Jh. fälschlicherweise als Römerturm bezeichnet, da man damals alle großen hochmittelalterlichen Buckelquadertürme in die Römerzeit datierte. Diese Fehlinterpretation bewahrte aber auch viele derartige Baudenkmäler vor dem Abriss.
Von der Burg sind heute außer dem Bergfried nur noch wenige Mauerreste zu finden.

Der mächtige, quadratische Bergfried aus Nagelfluh-Buckelquadern ist mit seinen vier Geschossen ca. 20 Meter hoch.
Der obligatorische Hocheingang liegt etwa fünf Meter über dem Burghof in der Nordwand. Der ebenerdige Zugang darunter wurde erst später eingebrochen.
Eine Treppe ermöglicht den Aufstieg auf das überdachte Aussichtsplateau, wo sich ein guter Ausblick auf das Kaltental bietet.