Wappen Ostallgäu  Maria Seelenberg Eggenthal

 

 

 DEBYOSA0100  Maria Seelenberg Eggenthal

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kapelle
 Besonderheit:  
 Baustil: Barock
 Baujahr: 1697
 Adresse: 87653 Eggenthal, Am Kapellenberg
 Geo: 47.911541, 10.512999
 Lage:

Karte

 Parken: P unterhalb der Kapelle
 Bewertung: 1*  (von 5*****)
 Links:

www.eggenthal.de/tourismus-freizeit/freizeit-und-urlaub/kirchen-und-kapellen

de.wikipedia.org/wiki/Maria_Seelenberg_(Eggenthal)

 

 

Der Gründungslegende zufolge errichteten Kinder auf dem Seelenberg oberhalb Eggenthals "unter Anleitung des Zimmerers Fürschneider" im Jahr 1645 eine bescheidene Marienkapelle aus Holz und Steinen. Da sie nach 30 Jahren verfiel, wurde 1683 ein Neubau aus Stein erbaut.
Bald begann eine zunehmende Marien-Wallfahrt zur Kapelle, die daraufhin zu klein wurde.
1697 wurde die Kapelle erneuert und die heutige Rotunde an den Chor angebaut.
Am 11. Oktober 1704 erfolgte die Weihe.
1710 wurde am Langhaus eine Mönchswohnung angebaut, die den Irseer Mönchen als Wohnung diente, darunter gelegen war ein Schulraum.
1955-56 fand eine Erneuerung der Kuppellaterne statt und 1982/83 eine Restaurierung.

 

 

Die Kapelle Maria Seelenberg liegt südlich des Ortes in beherrschender Lage auf einem Hügel, der ehemals ein Burgstall der Ortsherren von Eggenthal war. Sie steht neben dem 1628 errichteten Pestfriedhof, der noch immer als Begräbnisort genutzt wird.
Es ist ein einschiffiger Bau mit einer Stichkappentonne auf Gebälkkonsolen und einer weiten, zentralisierenden Rotunde mit Kuppel auf Wandpilastern und umlaufendem, stark verkröpften Gebälk.
Der Chor ist halbrund geschlossen.
Pilastergegliederter Außenbau. Über der gedrückten Kuppel ist eine oktogonale Laterne und Zwiebelhaube aufgesetzt.
Nördlich befindet sich die Sakristei, südlich entsprechende tonnengewölbte, grottenartige Hl.-Grab-Kapelle von 1702.

 

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Das Innere enthält einen bemerkenswerten Doppelaltar: der untere, um 1702, nimmt die ganze Breite des Chores ein; im flachen, von gedrehten Säulen flankiertem Mittelrisalit befindet sich eine Muttergottesfigur mit Jesuskind um 1470; als oberer Abschluß der Rückwand eine Brüstung mit vergoldeter Akanthusschnitzerei, davor eine kleine Statuette des hl. Georg.
Der obere Altar um 1740 hat ein Altargemälde mit dem Thema der Wallfahrt: Maria als Gottesmutter und ein Priester bei der Messe, Christus im Grab, darunter die armen Seelen im Fegefeuer. Die Seitenfiguren der hll. Afra und Maria Magdalena stammen aus dem ersten Viertel 18. Jh.; im Auszug die Wappeninsignien von Abt Bernhard Beck des Klosters Irsee.
Im Durchgang zu Hl. Grab (rechts im Chor) sind zwei Holztafeln mit Grabwächtern und der hl. Petrus, um 1702 angebracht; im Hl. Grab ein lebensgroßer, geschnitzter Grabchristus, ebenfalls um 1702.
Die Brüstung der einfachen Westempore hat gedrehte Vollsäulen, an der Sockelzone befindet sich eine lange Inschrift über die Entstehung der Kapelle.

Die sparsamen Stukkaturen im Chor stammen von Franz Schmuzer um 1702; im Langhaus um 1710.
Die Fresken malte 1758 der Eggenthaler Maler Franz Xaver Bernhard: im Chor: "Mariä Tempelgang", seitlich Embleme;
in der Rotunde: östlich in der breiten, illusionistischen Sockelzone Wappen des Irseer Abts Bernhard Beck, darüber "Initium vitae Christi" (nach Jacopo Amigonis Deckenbild von 1725 im Vorsaal zur Abteikapelle des Klosters Ottobeuren), südlich "Flucht nach Ägypten", westlich "Gang nach Emmaus", nördlich die Erzengel Gabriel, Michael und Raphael; im Zentrum Gottvater mit Engeln und die Hl.-Geist-Taube.
Über der Empore der hl. Georg mit Ansicht von Eggenthal, in den Zwickeln Embleme.