Wappen Ostallgäu  St. Jakobus Ketterschwang

 

 

 DEBYOSA1500  St. Jakobus Ketterschwang

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Deckenfresken von Johann Baptist Enderle
 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1757/58
 Adresse: 87656 Ketterschwang, Pfarrgasse 2
 Geo: 47.965074, 10.701614
 Lage:

Karte

 Parken: P gegenüber der Kirche
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links:

 

 

 

Eine Kirche in Ketterschwang wurde bereits 1297, das Patrozinium des St. Jakobus 1407 erwähnt.
Der Kirchturm ist 1716 neu errichtet worden.
1757/58 wurde das Langhaus und der Chor unter der Leitung von Pfarrer Johann Joseph Greill neu erbaut; der Architekt ist ungekannt, es könnte sich evtl. um Nikolaus Schütz (ehemals Palier beim berühmten Dominikus Zimmermann) handeln.
Am 19. Juni 1768 erfolgte die Kirchenweihe durch den Augsburger Weihbischof Adelmann.
Eine Innenrestaurierung wurde 1970-72, Außenrenovierung 1972-74 durchgeführt.
2016 bis 2018 wurde die Kirche mit einem Kostenaufwand von 1,1 Mill. Euro erneut renoviert. Unter anderem wurde die statische Sicherheit der Kirche (Dachstuhl, Decke des Hauptraumes) wiederhergestellt sowie die Fresken gereinigt, ausgebessert sowie früher übermalte Stellen im ursprünglichen Stil wiederhergestellt.

 

 

St. Jakobus ist ein ländlicher, architektonisch äußerst reizvoller Rokokobau mit abgerundeten Außenecken und reichen Fensterformen in der Art des Dominikus Zimmermann; in den Stirnwänden der übergiebelten Kapellenanbauten befinden sich große, dreiteilige Baßgeigenfenster.
Es ist ein lichter, geräumiger Saal zu fünf Achsen mit einem Stichkappengewölbe über einer Pilastergliederung.
Durch die rechteckigen, tonnengewölbten Kapellen ist er in voller Höhe des Langhauses zu Kreuzesform erweitert. An der Westseite erhebt sich eine doppelte Empore.
Die östlichen Wände schwingen konkav ein und leiten zum eingezogenen Altarraum über; der Chor zu drei Achsen hat eine Stichkappentonne und halbrunden Schluß. Nördlich befindet sich die Sakristei, darüber ein Oratorium; neben dem Turmeingang eine Sakramentsnische mit Rankenwerkgitter des 16. Jh.
Nördlich am Chor steht der Turm mit hohem, quadratischem Unterbau, zweigeschossigem Oktogon und Zwiebelhaube (wohl von 1757/58, urspr. Zeltdach).

 

 

DEBYOSA1410

Die Stukkaturen stammen von Joseph Fischer, 1758: kräftige weiß-goldene Rocaillen auf leicht getöntem Grund.
Die Deckenfresken vorwiegend in dumpfen Brauntönen, malte 1758 Johann Baptist Enderle:
im Chor: Verherrlichung der Eucharistie (das Altarsakrament wird von der Kirche und den Gläubigen verehrt), in Kartuschen Mannaregen, die Eltern Simsons, Emmausmahl und Maria mit ihrer Mutter;
am Chorbogen: hl. Ulrich und hl. Benedikt (Anspielung auf das Bistum Augsburg und das Kloster Irsee);
im Langhaus: Erscheinung des hl. Jakobus beim Sieg des spanischen Königs Ramiro I. von Asturien in der Schlacht von Clavijo 844 über die Mauren, in Kartuschen Darstellungen aus dem Leben des hl. Jakobus;
über dem Empore: Herz-Jesu-Bruderschaftsbild, an den Brüstungen: Apostel (z.T. erneuert);
in den Kapellen: Verehrung der Herzen Mariä (nördlich) und Jesu (südlich).

Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1760, sie ist bekrönt von der Figur des Guten Hirten.
Die 1860/69 bei einer durchgreifenden Restaurierung der Kirche durch Pfarrer Johann Georg Kerle im Stil der damaligen Zeit angeschafften und durch Johann Kaspar aus Obergünzburg umgebauten (erneuerte Altargemälde) Seitenaltäre sind wieder entfernt.
Anstelle des Hochaltars befindet sich ein Altartisch mit einen niederigen Aufbau, darüber zwei Heiligenfiguren von Maximilian Hitzelberger (hl. Joseph links) sowie eine Pieta im Strahlenkrenz.
Auch anstelle der Seitenaltäre stehen Heiligenfiguren von Maximilian Hitzelberger (links hl. Ulrich).