St. Martin Lamerdingen
St. Martin Lamerdingen
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | Deckenfresken von Johann Georg Lederer |
Baustil: | Barock |
Baujahr: | 1736-38 |
Adresse: | 86862 Lamerdingen, Hauptstr. 7 |
Geo: | 48.093390, 10.742019 |
Lage: | |
Parken: | P an der Kirche |
Bewertung: | 2** (von 5*****) |
Links: |
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Die Pfarrkirche St. Martin in Lamerdingen wurde in einer Urkunde bereits 1067 genannt, der heutige Kirchenbau ist im Kern eine spätgotische Anlage aus der Zeit um etwa 1500, der Unterbau des Turmes stammt noch aus dem 12./13. Jh.
1736-38 erfolgte ein Umbau des Langhauses und die Barockisierung des Inneren durch Michael Stiller.
1771 ist durch Joseph Stiller der geschwungene Turmhelm aufgesetzt worden, bei den Arbeiten starb Joseph Stiller am 12. Juni 1771 durch Blitzschlag.
Restaurierungsarbeiten an der Kirche wurden 1893 und 1939 durchgeführt.
St. Martin hat ein einschiffiges Langhaus und einen eingezogener Chor unter einer Stichkappentonne.
Außen befinden sich am dreiseitigem Chorschluss Strebepfeiler und ein Kästchenfries.
Nördlich steht der kraftvolle ehemalige Chorturm; das querrechteckige, kreuzrippengewölbte Erdgeschoß wurde wohl im 12./13. Jh. errichtet und vermutlich im 14. Jh. verbreitert, die Obergeschosse um 1500 haben Bogenfriese.
Bekrönt wird der Turm durch einen lebhaft geschwungenen Helm mit Laterne und Kugelaufsätzen an den Ecken.
Die Altäre stammen aus der Zeit um 1694. Das Hochaltargemälde mit dem hl. Martin vor der Hll. Dreifaltigkeit malte Johann Georg Melchior Schmidtner, bez. 1690; seitlich stehen Figuren der hll. Georg und Vitus, von Lorenz Luidl.
Am linken Seitenaltar befindet sich eine Figur der Muttergottes um 1440/50; rechts der hl. Petrus um 1700, modern zu einem hl. Josef umgearbeitet.
Die Kanzel stammt wohl von Johann Bergmüller, 1699; die vier Evangelistenfiguren am Korb von Franz Rüll, die Figur des hl. Michael mit Flammenschwert und Waage auf dem Schalldeckel wird Lorenz Luidl zugeschrieben.
An der linken Langhauswand steht auf einer Konsole eine Holzfigur mit der Mantelspende des hl. Martin, von Anfang des 15. Jh.
Im Chor sowie im Langhaus stehen weiß gefasste, überlebensgroße Figuren der Apostel aus der Zeit um 1700.
Die Decke schmücken reiche Stukkaturen in frühen Rokokoformen um 1738; über dem Chorbogen eine Kartusche mit dem Wappen des Propstes von St. Peter in Augsburg, Franz Anton von Imhof; im Mittelfeld der unteren Empore ein Halbfigurenrelief des hl. Magnus.
Die Deckenfresken malte 1738 Johann Georg Lederer; im Chor: "Mariä Himmelfahrt", seilich Embleme;
im Langhaus: das große Fresko "Tod und Glorie des hl. Martin", seitlich ebenfalls Embleme.
Um Turmerdgeschoß befinden sich Decken und Wandmalereien um 1370/80; im Gewölbe: am Schlußstein "Lamm Gottes", in den Gewölbekappen "Weltenrichter, Engel und der hl. Martin", wohl aus dem 13. Jh.