Wappen Ostallgäu  St. Martin Obergünzburg

 

 

 DEBYOSA2100  St. Martin Obergünzburg

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Kirche
 Besonderheit: Deckenfresken von Johann Michael Koneberg
 Baustil: Spätgotik / Neurokoko
 Baujahr: 1451-56
 Adresse: 87634 Obergünzburg, Marktplatz 2
 Geo: 47.846640, 10.419130
 Lage:

Karte

 Parken: in den Seitenstraßen
 Bewertung: 2**  (von 5*****)
 Links:

de.wikipedia.org/wiki/St._Martin_(Obergünzburg)

 

 

Die Kirche St. Martin in Obergünzburg stammt aus der Mitte des 15. Jh.; der Turm wurde in den Jahren 1451-56 errichtet, seine Taufsteinquader sind auch heute noch zu sehen; im Jahr 1480 ist der Kirchenbau geweiht worden.
Früher umgab die Kirche und den Friedhof eine zweistöckige Wehrmauer mit zwei Tortürmen, die 1805 abgerissen wurde.
Nach dem Ortsbrand von 1560 erfolgte ein Wiederaufbau der Kirche; weitere größere Reparaturen wurden 1701 und 1710/16 durchgeführt, dabei wurde auch die Gruft- oder Seelenkapelle durch Johann Jakob Herkomer umgestaltet.
1923 ist das Langhaus nach Westen verlängert worden.

 

 

St. Martin ist ein geräumiger Saalbau mit einer Flachdecke, der Chor ist eingezogen und dreiseitig geschlossen, mit einer Stichkappentonne über stuckierten Kämpfern, in der westlichen Achse sind beiderseits Oratorien angebracht. Die Spitzbogenfenster im Chor haben originales, variiertes Fischblasenmaßwerk.
Südöstlich befindet sich die Gruft- oder Seelenkapelle; ein gegen Süden halbkreisförmig geschlossener Zentralbau mit Pendentifkuppel.
Der Chor ist außen unverputzt und wird von abgestuften Strebepfeilern gestützt; ein Rundbogenfries unter der Traufe zieht sich um den ganzen Kirchenbau.
An der Nordseite steht der stattliche quadratische, ebenfalls unverputzte Turm mit einem steilen Satteldach.

 

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Altäre und Kanzel in Neurokokoformen stammen von Joseph Schnitzer, 1923-25.
Die Altargemälde von dem einheimischen Maler Johann Kaspar (1873/74); am Hochaltar: hl. Martin zu Füßen der Muttergottes, seitlich Mantelspende und Auferstehungschristus; der Tabernakel des Hochaltars um 1810/20 ist von Franz Joseph Kaspar, dem Vater des Malers; ebenso die Chorstühle, das Weihwasserbecken an der nördlichen Chorwand sowie das Taufbecken in der Kapelle.
Die Gemälde der Seitenaltäre zeigen links die Sebastiansmarter, rechts eine Immaculata mit Adam und Eva; im Kapellenaltar: "Tod des hl. Joseph".
Im nachempfundenen Ädikula-Aufbau neben dem linken Seitenaltar befindet sich eine geschnitzte Pieta des frühen 18. Jh.
Die Apostelfiguren (1706) und die Kreuzigungsgruppe (1719/23) sind von Hans Ludwig bzw. Franz Ferdinand Ertinger.
An der Kapellenostwand befindet sich ein Wappenstein für Pfarrer Johann Adam Moser (+ 1739).

Die durch zarte Blütengehänge aufgelockerte Stukkaturen von 1779 werden Johann Georg Wirth zugeschrieben; in der Kehle der Langhausdecke Puttengruppen als Tugendallegorien, über dem Chorbogen Vorhangdraperie, von Posaunenengel gehaltenes Wappen des Kemptener Fürstabts Honorius Roth von Schreckenstein und sitzender Mohr als Wahrzeichen von Obergünzburg.
Die Langhausfresken malte 1779 Johann Michael Koneberg, der Hofmaler der Fürstäbte von Kempten: auf dem großen längsovalen Feld der Tod und Glorie des hl. Martin, in den Eckkartuschen Szenen aus seinem Leben.
Alle anderen Deckenbilder stammen von den Gebrüdern Haugg, 1926.