Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Oberostendorf
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Oberostendorf
POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
Besonderheit: | Wallfahrskirche, Deckenfresken von Johann Georg Wolcker |
Baustil: | Spätbarock / Rokoko |
Baujahr: | um 1497 / 1747 |
Adresse: | 86869 Oberostendorf, Kirchstr. 3 |
Geo: | 47.942888, 10.742087 |
Lage: | |
Parken: | St.-Mang-Weg |
Bewertung: | 2** (von 5*****) |
Links: |
de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Mariä_Himmelfahrt_(Oberostendorf) |
Bereits im Jahr 1485 wurde eine Kirche in Oberostendorf geweiht.
Der heutige Kirchenbau ist eine spätgotische Anlage um 1497; davon ist der Turmunterbau und der Kern des Langhauses und Chors erhalten.
Nach 1500 entstand hier eine Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes (Mater Dolorosa).
1681 fand eine Erhöhung des Turms durch Kaspar Feichtmayr und 1709 ein Sakristeianbau durch Joseph Schmutzer statt.
1747 erfolgte eine Umgestaltung des Innenraums, Neubau der Vorzeichen und eine Erneuerung des geschweiften Volutengiebels im Westen durch Franz Xaver Kleinhans.
Restaurierungen wurden in den Jahren 1967, 1979 und 2020 durchgeführt.
Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist ein stattlicher, geräumiger Saalbau zu fünf Achsen mit einer gedrückten Stichkappentonne auf Stuckmarmorpilastern.
Der eingezogene, zweiachsige Chor mit flacher Pendentifkuppel hat große Dreipassfenster und dreiseitigen Schluß. In der westlichen Achse befinden sich pilastergerahmte Türen mit Rocailleschnitzereien, darüber Oratoriengitter aus stilisierten Ranken aus der Zeit um 1709.
Die Außengliederung erfolgt durch Pilaster (1681/1685).
Im nördlichen Chorwinkel steht der hohe, quadratische Turm, der im oberen Aufsatz durch halbierte geschwungene Pyramiden ins Achteck übergeleitet wird, darüber eine ausladende Zwiebelhaube.
Altäre und die Kanzel wurden 1719/1720 von Matthias Schäffler geschaffen, die zugehörigen Figuren 1749 von Ignaz Hillenbrand.
Der barocke Hochaltar hat einen imposanten Aufbau: Engelsatlanten tragen ein Sockelgesims mit den seitlichen Säulen; im Zentrum befindet sich das spätgotische Vesperbild, eine geschnitzte Pieta aus der Zeit um 1480/90 und im Auszug die Hl. Dreifaltigkeit mit den Leidenswerkzeugen Christi, Engeln und Putten.
Die Seitenaltargemälde zeigen links die Enthauptung der hl. Barbara, seitlich Figuren der hll. Franziskus und Antonius von Padua;
rechts "mystische Verlobung der hl. Katharina" mit den hll. Rochus und Sebastian; in den Auszügen figurenreiche Allegorien des Fides (Glaube, links) und Spes (Hoffnung, rechts).
Kunsthistorisch bemerkenswert ist die ebenfalls figurenreiche und fein gearbeitete Kanzel: anstelle einer Konsole befinden sich Evangelistensymbole (der Engel des Matthäus als den Korb tragender Atlant), am dreiseitigen Korb die Evangelisten hl. Paulus und Ecclesia,
auf dem Schalldeckel eine bewegte Gruppe der Verklärung Christi.
Die Stuckarbeiten im Chor fertigte 1685 Johann Schmuzer aus Wessobrunn; die reiche Stukkierung im Langhaus in üppigen, breitflüssigen Rokokoformen, um 1747 wird Franz Xaver Feichtmayr zugeschrieben; über dem Chorbogen ist das Wappen des Augsburger Fürstbischofs Joseph, Landgraf von Hessen-Darmstadt angebracht.
Die Decken schmücken leuchtende Fresken von Johann Georg Wolcker aus dem Jahr 1747 mit dem zentralen Thema des Schmerzensreichen Rosenkranzes: im Chor: "Darstellung im Tempel", seitlich Isaak mit dem Holzbündel und Eherne Schlange, in den Ecken Flucht nach Ägypten, der zwölfjährige Jesus im Tempel, Kreuztragung und Kreuzigung;
im Langhaus östlich: "Beweinung Christi", seitlich Maria und Salvator Mundi;
im Zentrum des Langhauses: die von sieben Schwertern durchbohrte Maria als Mater dolorosa und Regina rosarii mit den hll. Dominikus und Katharina von Siena, verehrt von den vier Erdteilen; am Sockel die Signatur des Künstlers mit einem Chronogramm, seitlich in Zwickeln Apostel; über dem Empore: "Grablegung Christi".