Wappen Augsburg Augsburg - Rotes Tor

 

 

 Rotes Tor  Rotes Tor

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Stadttor, UNESCO
 Besonderheit: Wasserwerk am Roten Tor und Freilichtbühne
 Baustil:
 Baujahr: 1611, 1622
 Adresse: 86150 Augsburg, Spitalgasse
 Geo: 48.359894, 10.903011
 Lage:

Karte

 Parken: Parkhaus in der City-Galerie
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

wassersystem-augsburg.de/de/station/wasserwerk-am-roten-tor

de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Tor_(Augsburg)

 

 

Das Rote Tor war der südliche und auch der wichtigste Einlass in die mittelalterliche Stadt Augsburg.
Durch das Tor führte schon zu Zeiten des Kaisers Claudius (41-54) die Römerstraße Via Claudia Augusta von Oberitalien über die Alpen bis zur Donau bei Donauwörth.
Zum ersten mal wurde das Rote Tor im Jahr 1223 erwähnt; 1371 erfolgte ein Neubau, nachdem das alte Tor abgebrannt war. 1388 erweiterte man die Anlage durch eine Brücke und einen Graben.
Bis zur Turmerhöhung durch Jörg Ammann im Jahr 1428/1429 hieß es noch "Haunstetter Tor"
Unter der Fahrbahn und über dem Wassergraben leitete man das Wasser durch das Tor über eine, den römischen Aquädukten nachempfundene Kanalbrücke in die Stadt hinein.
Das Tor und die Befestigungsanlagen wurden 1544-46 erweitert und umgebaut, waren aber Ende des 16. Jh. nicht in einem verteidigungsfähigem Zustand.
Deshalb bekam der Stadtbaumeister Elias Holl 1611 den Auftrag die Befestigungen und das Rote Tor zu modernisieren.
Er errichtete zuerst die Rundbastion des Roten Torwalls und 1622 das Rote Tor neu.
Die heutige Brücke wurde 1777 durch den Werksmeister Johann Christian Singer gebaut.
Um 1900 erfolgte die Umgestaltung des Stadtgrabens vor dem Tor zu einer Grünanlage.

 

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Das Rote Tor ist ein wuchtiger viereckiger Turm mit abgerundeten Ecken und einem kleinen Glockenturm an der Spitze.
Den Namen hat das Tor von der roten Bemalung, das es im Mittelalter hatte.
Das Vortor ist ein niedriger Bau mit korbbogiger Durchfahrt.
Darüber befindet sich eine Tafel mit lateinischer Inschrift und das Wappen Kaiser Karls V.

Südlich des Tores befindet sich das Aquädukt, ein Bestandteil von Augsburgs historischer Wasserwirtschaft.
Es hatte eine Doppelfunktion: im oberen Geschoss diente es als Viadukt-Brücke und Fahrbahn über den Stadtgraben zum Roten Tor hin. Im unteren Geschoss, zwischen den Bögen, diente es als Aquädukt zur Beförderung von Fluss- und Trinkwasser über den Stadtgraben der Verteidigungsanlage hinweg in die Stadt hinein.
Die Wasserführung im Kanal hatte ursprünglich eine hölzerne Trennwand, um das links fließende Brauchwasser des Lochbachs von dem rechts fließenden Trinkwasser des Brunnenbachs zu trennen, dass durch Öffnungen der Bastion in den Hof des Wasserwerks geleitet und in die Wassertürme hochgepumpt wurde, um mit dem notwendigen Druck die öffentlichen Brunnen und private Haushalte der Stadt zu speisen.
Heute sind die beiden Bäche vereinigt und fließen als Vorderer Lech links vor dem Oberen Brunnenmeisterhaus vorbei in die Stadt.

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Das Wasserwerk am Roten Tor ist das älteste bestehende Wasserwerk Deutschlands und befindet sich östlich vom Roten Tor.
Es diente von 1416 bis 1879 der Trinkwasserversorgung von Augsburg.
Es umfasst drei historische Wassertürme, den Großen Wasserturm, den Kleinen Wasserturm und den Kastenturm, sowie das Obere und Untere Brunnenmeisterhaus.
Heute ist das Ensemble UNESCO-Weltkulturerbe von Augsburgs historischen Wasserwirtschaft.

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Über das Aquädukt am Roten Tor, das den Stadtgraben zum Roten Tor überbrückte, wurde das Trinkwasser des Brunnenbachs aus dem Stadtwald hinein geleitet.
Das fließende Wasser trieb Räder an, die das Wasser mit Hubkolbenpumpen in Wassertürme beförderten.
Die Wassertürme erzeugten durch ihre Höhe den notwendigen Wasserdruck, um das Trinkwasser in die Brunnen der Stadt sowie in die angeschlossenen Häuser zu befördern.
Das Wasserwerk am Roten Tor galt schon im ausgehenden Mittelalter als eine touristische Hauptattraktion in Augsburg.

Mit dem Bau des Großen Wasserturms wurde 1412 begonnen, 1416 war er fertiggestellt. Er ist damit der älteste Wasserturm Deutschlands.
Nach einem Brand im Jahr 1463 wurde er durch einen Turm aus Backsteinen ersetzt und später um zwei Geschosse erweitert. Im obersten, dem siebten, Geschoss befand sich ein oktogonales Becken, in das Wasser aus vier Aufsteigröhren lief. Über ein dickeres Ablaufrohr wurde das Wasser in die Stadt abgeleitet.
1470 wurde direkt neben dem Großen Wasserturm, an diesen angelehnt, ebenfalls über einem ehemaligen Festungsturm, der Kleine Wasserturm erbaut. Er wurde 1559 um zwei Sechseck-Geschosse und 1672 um ein weiteres Geschoss erhöht.
Im letzten Geschoss befindet sich der Übergang zum Großen Wasserturm.

 

 

Zwischen dem Tor und dem Stadtgraben befindet sich seit 1929 die Freilichtbühne, eine der wenigen Naturbühnen Deutschlands.
In der 2500 Plätze fassenden Arena werden jedes Jahr im Juli Opern, Operetten und Musicals aufgeführt.

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