Wappen Augsburg_Land Klosterlechfeld - Maria Hilf

 

 

 Maria Hilf  Maria Hilf

 

 POI-Art: Sehenswürdigkeit, Wallfahrtskirche
 Besonderheit:

Bedeutendstes Baudenkmal des südlichen Landkreises, Fresken von Johann Georg Lederle

 Baustil: Rokoko
 Baujahr: 1735
 Adresse: 86150 Klosterlechfeld, Franziskanerplatz
 Geo: 48.158618, 10.830025
 Lage:

Karte

 Parken: Parkplatz hinter dem Kloster
 Bewertung: 3***  (von 5*)
 Links:

www.lechfeld.de/index.php?id=404

de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Maria_Hilf_(Klosterlechfeld)

 

 

Die Wallfahrt zu "Unserer Lieben Frauen Hilf" wurde von Regina Imhof, der Schlossherrin von Untermeitingen und Witwe des Augsburger Bürgermeisters Raimund Imhof, gegründet.
Sie stiftete an der Stelle eine Kapelle, wo sie nach einer Irrfahrt im Nebel den Weg zu ihrem Schloss wieder fand.
Als Vorbild für die ehemals fensterlose, runde Kapelle, dem heutigen Chor, diente das Pantheon Sta. Rotonda in Rom.
Die Baumeister waren 1601 Elias Holl, der Erbauer des Augsburger Rathauses und sein Bruder Esaias.
Nach Reparatur der Schäden des 30-jährigen Krieges und wegen der Zunahme der Wallfahrt wurde die Kapelle erweitert; 1656 fügte Karl Diez im Westen das Langhaus und zwei Sakristeien hinzu, 1669 erhöhte Kaspar Feichtmayr die Gnadenkapelle, errichtete den Chorumgang und baute 1691 die beiden runden Seitenkapellen an.
Ihr heutiges Aussehen erhielt die Wallfahrtskirche, zu der jährlich bis zu 100.000 Wallfahrer pilgerten, in den Jahren 1731-1735 durch eine umfassende Umgestaltung des Innenraumes von den Baumeistern Franz Xaver Kleinhans und Johann Georg Fischer.
1862, 1954 sowie 1980 erfolgten Restaurierungsarbeiten.

 

 

Maria Hilf Klosterlechfeld

Die Wallfahrtskirche Maria Hilf gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern des südlichen Landkreises.
Sie besteht aus der Rotunde, dem Langhaus und den beiden Seitenkapellen.
Das gelungene Zusammenspiel dieser Gebäudeteile trägt zu der beeindruckenden Außenansicht und Fernwirkung in der weiten Lechfeldebene bei.

Die Rotunde erhebt sich über der niedrigen Ringsakristei und hat ein Halbkugeldach mit einem hohen Laternenturm und Zwiebelhaube.
Das saalartige Langhaus mit flacher Stichkappentonne hat außen ein steiles Satteldach, südlich und nördlich sind Seitenkapellen angebaut.
Sie haben ebenfalls zwiebelhaubengekrönte Laternendächer.

Östlich der Wallfahrtskirche wurde 1853 der Kalvarienberg errichtet. Er besteht aus einer Rotunde mit seitlichen Treppen und der Kreuzigungsgruppe.
Im Innern der Rotunde die Figuren Jesus auf dem Ölberg, darunter in einer Tuffsteinkammer das hl. Grab.

 

 

Wallfahrtskirche Maria Hilf Klosterlechfeld

Das Innere überrascht durch die reichdekorierte, harmonische Ausstattung und die Helligkeit des Raumes.
Hauptanziehungspunkt ist der 1748 von Dominikus Bergmüller errichtete Hochaltar mit den lebensgroßen Figuren “Christus als Weltenrichter Maria und Erzengel Michael”. Die Holzfiguren sind Arbeiten von Christoph Murmann d.J. um 1604 und stammen noch vom Vorgängeraltar.
Die beiden Seitenaltäre sind Werke von Johann Einsle (1731), mit Altarbildern von Balthasar Augustin Albrecht um 1745;
links der Franziskusaltar mit den Reliquien des hl. Severus und den Figuren des hl. Bonaventura sowie des hl. Karl Borromäus;
rechts der Annaaltar mit Figuren der hl. Agnes und der hl. Klara, im Reliquienschrein der Leib des römischen Soldatenmärtyrers Felix.
In den beiden Seitenkapellen befinden sich Stuckmarmoraltäre von Balthasar Aimüller von 1691/92 mit bemerkenswerten Altarbildern: in der nördlichen Josephskapelle "Hl. Familie", in der südlichen Antoniuskapelle "Hl. Antonius von Padua", von Johann Georg Knappich, aus der zweiten Hälfte des 17. Jh.
Ein Meisterwerk des Rokoko ist auch die reich dekorierte Kanzel von E.B. Bendel (1735) sowie das Orgelgehäuse, das an die Emporenbrüstung angebaut ist.

Die Wände und Decke der Wallfahrtskirche sind mit Wessobrunner Stuck reich verziert.
Die Stuckarbeiten führten 1735 die Gebrüder Johann Baptist und Ignaz Finsterwalder aus.
Über dem Chorbogen befinden sich stuckierte Wappen dreier Augsburger Fürstbischöfe, in der Nische die Holzfigur des Christus Salvator von Johann Jacob Rüll (1662).
Die Deckenmalereien stammen von Johann Georg Lederer (1733-34); im Chor: "Heimsuchung Mariä", im Langhaus: "Hl. Maria als Helferin aller Stände", "König David und Abigail", "Esther vor Ahasver" sowie Szenen aus dem Alten Testament.
Am Eingang der Seitenkapellen hängen Ölgemälde von Johann Baptist Baader (1763) "Hl. Ulrich" und "Hl. Simpert".
Die Votivbilder unter der Empore stammen aus dem 17. bis 19. Jh.
Im Chor befindet sich ein Epitaph mit Inschrift für die Stifterin der Kirche, Regina Imhof (gest. 1624).

 

 

Maria Hilf Klosterlechfeld

Deckenfresko Chor "Heimsuchung Mariä"

 

Johann Georg Lederer, 1733/34

 

Maria Hilf Klosterlechfeld

Deckenfresken "David und Abigail, Maria als Helferin"

 

Johann Georg Lederer, 1733/34

 

Maria Hilf Klosterlechfeld

Altargemälde "Hl. Familie"

 

Johann Georg Knappich, 1691

 

Maria Hilf Klosterlechfeld

Altargemälde "Hl. Antonius von Padua"

 

Johann Georg Knappich, 1691