Mariä Heimsuchung Amberg
Mariä Heimsuchung Amberg
| POI-Art: | Sehenswürdigkeit, Kirche |
| Besonderheit: | |
| Baustil: | Barock/Rokoko |
| Baujahr: | 17. Jh. |
| Adresse: | 86854 Amberg. Kirchplatz 1 |
| Geo: | 48.063382, 10.679483 |
| Lage: | |
| Parken: | P Kirchplatz |
| Bewertung: | 1* (von 5*****) |
| Links: | de.wikipedia.org/wiki/Mariä_Heimsuchung_(Amberg) |
Eine bereits aus dem Jahr 1249 stammende Vorgängerkirche an dieser Stelle war ursprünglich Johannes dem Täufer geweiht.
1399 wurde sie auf das Patrozinium Mariä Heimsuchung umgewidmet.
1435 stiftete Maria Barbara Welser die Figur einer Maria im Wochenbett, worauf sich eine Wallfahrt entwickelte.
Der heutige Kirchenbau ist im Kern spätgotisch.
1557 wurde durch Bartholomäus Welser eine Familiengruft angelegt (bez. an der großen Bodenplatte aus Rotmarmor unterhalb der Kanzel).
Im 17. oder frühen 18. Jh. erfolgte eine Umgestaltung der Kirche.
Um 1865 wurden die Mauern erhöht, das Gewölbe und die Turmobergeschosse erneuert sowie eine Sakristei und eine Vorzeichen durch Joseph Miller angebaut (vgl. die doppelseitig bemalte Fahne mit Darstellung der Kirche vor und nach dem Umbau).
Die Kirche Mariä Heimsuchung ist ein einschiffiges Langhaus mit einer Stichkappentonne.
Der Chor ist eingezogen und dreiseitig geschlossen.
Die Gliederung der Außenwände erfolgt durch Lisenen und Blenden mit Rundbogenfries, darüber ein Kassettenfries.
Nordöstlich am Langhaus steht der hohe Turm mit quadratischem Unterbau des späten 15 Jh., mit Kiel- und Kleeblattbogenfriesen, die Ecken der Turmobergeschosse sind abgeschrägt, bekrönt durch einen Spitzhelm.

Der Hochaltar stammt aus der Zeit um 1680, der Unterbau bez. 1792, der Auszug ist neubarock um 1900.
Das Altargemälde zeigt die Heimsuchug Mariä, von Matthias Pusjäger aus dem Jahr 1680; seitlich stehen Figuren der hll. Katharina und Barbara, die
Johann Pöllandt zugeschrieben werden.
Rechts vom Hochaltar befindet sich ein Grabmal für Anna Imhof, Tochter von Bartholomäus Welser (+1548), mit Inschrift, gerahmt von Rankenwerk.
Die Seitenaltäre stammen von Paul Gedler, um 1765, mit stark vertikalem, reich mit Rocaillen verzierten Aufbauten; die Putten, Engel und die Figurengruppe der hl. Anna Selbdritt links werden Johann Michael Hegenauer zugeschrieben.
Im rechten Seitenaltar befindet sich das gotische, im 18. Jh. überarbeitete Gnadenbild der im Wochenbett sitzenden Maria; das Bett und die rechts aufragende Rückwand ist mit Rocaillen besetzt, der Engel mit Krone über Maria und der Gottvater im Auszug um 1765, stammen wohl ebenfalls von Hegenauer.
Die Rokokokanzel, wohl ebenfalls von Paul Gedler, stammt aus der Zeit um 1760/70.
Zu den übrigen bemerkenswerten Ausstattungsstücken der Kirche zählen:
- ein Kreuzweg von Ludwig Caspar Weiß aus dem Jahr 1842,
- Apostelfiguren mit Salvator Mundi und Maria, von Anfang des 18. Jh., Martin Beichel zugeschrieben,
- ein Kerkerchristus im Vorzeichen von Ignaz Hillenbrand, 1737.
An der Ostwand des Vorzeichens befindet sich ein bereits um 1530/40 in Augsburg entstandenes Sandsteinepitaph für Bartholomäus Welser (+ 1561); in eine Rundbogenblende ein Relief der Kreuzigung mit Stiftern und den hll. Georg, Maria, Johannes Ev. und Ursula.
Die Deckenfresken stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jh.; im Chor: Marienkrönung;
im Langhaus: Darstellung im Tempel, zwölfjähriger Jesus im Tempel und Himmelfahrt Mariä;
über dem Chorbogen: thronender Christus.